„Dank dir, Bruder Unschlaf, der du mich mit alten Bildern und neuen Geschichten unterhältst „  (K. Marti)

Unser Geist arbeitet ständig, wie ein emsiges Eichhörnchen: es wird fleißig wahrgenommen, eingeordnet, sortiert, Lücken gefüllt... Unter den als unwichtig eingestuften Eindrücken finden sich Dinge, die sich wiederholen und scheinbar erscheinen. Dort verbleiben die beiläufigen Blicke, Erlebnisse, manchmal auch überraschenden Momente. Und darunter fassen wir zusammen, was wir unser Leben nennen.

Die Filter geschehen ohne unsere Entscheidung. Sie sind schon lange vor uns gebaut worden, wir haben weitergebastelt in unserer Geschichte, mit unserm  Gelernten und durch unser Erlebtes.  Zu gerne würden wir denken, dass wir unser eigener Herr wären, wenigstens in unseren Gedanken.

Wir wissen vielleicht  von einem unklaren Substrat an inneren Bildern und Stellvertretern der Atmosphäre und des Lebensgefühls.  Manches interessiert uns nicht, manches drängt sich uns auf: es will überdacht werden, verfolgt uns bis in unsere Träume, blitzt dort auf und hält uns wach und muss doch überschlafen werden.

Diese Momente sind es, die mich interessieren. Ich verwende unterschiedliche Techniken:  Acryl oder Mischtechnik auf Leinwand, teilweise auch auf Aquarellpapier. Ich stelle meine Tinten selbst her, neu ist für mich das Arbeiten mit Texten und der Schreibmaschine.

Auf sehr unterschiedlichen Formaten entwickeln sich ergebnissoffen Motive: Gemaltes wird überklebt und neu übermalt, Abklebungen werden wieder entfernt  und anders verdeckt bis sie sich in einem ständigen Entscheidungsprozess verdichten.  Ungereimtheiten oder Unklares fordert vom Betrachter und seinem emsigen Eichhörnchen das eigene Ausfüllen der Leerstellen. 

12/13.10.2024            Tag der offenen Ateliers 

                                            BBK Hamburg

Ausbildung

Studium an der Hochschule für  angewandte Wissenschaften HAW Hamburg, Departement Design